Paar sitzt auf Sofa

XXXLutz Möbel-Gütepass
Gebrauchs- und Pflegeanweisungen

Frau hält ein Tablet in der Hand und sitzt auf einem grauen Zweisitzer-Sofa

Allgemeine, warentypische Produkteigenschaften

Bei der qualitativen Beurteilung von Möbeln sollten unabhängig von Material, Konstruktion und Verarbeitung drei zentrale Produkteigenschaften berücksichtigt werden:
  • Warentypische Eigenschaft: Warentypische Eigenschaften beziehen sich auf die speziellen Materialeigenschaften des Möbelstücks, z. B. natürliche Merkmale bei Echtholz oder Leder.
  • Modellbedingte Eigenschaft: Jedes Modell weist ein eigenes optisches Erscheinungsbild auf, wie etwa eine besonders legere oder straffe Verarbeitung.
  • Gebrauchseigenschaft: Bei den Gebrauchseigenschaften handelt es sich um nutzungsbedingte Veränderungen, die keine Rückschlüsse auf Verarbeitung und Qualität zulassen (z. B. der „Lieblingsplatz“ bei Polstermöbeln).
Hinweis: Veränderungen oder Besonderheiten, die sich aus dem normalen Gebrauch in diesen Aspekten ergeben, stellen keinen Sachmangel dar.

Abfärbungen /nicht farbechte Textilien

Insbesondere helle Stoff- und Lederbezügekönnen unter Umständen von Anfärbungen betroffen sein. Diese leichten Verfärbungen werden typischerweise von nicht farbech- ten Textilien wie dunklen Jeansstoffen verursacht. Es handelt sich somit nicht um einen Mangel des Möbelstoffes, sondern um Eigenschaften des Bekleidungsstoffes. Wenn Jeansstoffe und Co. selbst nach mehrmaligem Waschen noch Abfärbungen hinterlassen, sollten Polstermöbel mit einer Tagesdecke und ähnlichem geschützt oder der Kontakt zwischen den Textilien vermieden werden.

Aufmaß und Ausrichten

Siehe Reiter "Allgemein" - Abschnitt "Aufmaß, Aufstellen und Ausrichten".

Optimaler Stellplatz

Nützliche Tipps für den geeigneten Stellplatz:
  • Planen Sie genügend Platz zum Bedienen und Ausführen von Funktionen ein.
  • Schützen Sie Ihr Polstermöbel vor direkter Licht- und Sonneneinstrahlung.
  • Um den Originalfarbton der Bezüge möglichst lange zu erhalten, stellen Sie Ihr Möbel mindestens 30 cm entfernt von Heizkörpern oder anderen Wärme- quellen auf. Zu viel Wärme/Hitze schadet den Bezügen.
  • Stellen Sie die Polstermöbel eben ausgerichtet auf, nicht einseitig auf Teppichen.
  • Zu viel Feuchtigkeit kann dem Polster- möbel schaden. Das Polstermöbel besteht aus Holzwerkstoffen. Diese reagieren auf Feuchtigkeit und können somit instabil werden. Achten Sie auf normales Wohnraumklima.
  • Stellen Sie Ihre Polstermöbel nicht direkt an die Wand. So kann die Luft zirkulieren.
  • Haustiere kratzen gerne an Möbeln. Bitte lassen Sie Ihre Haustiere nicht unbeaufsichtigt auf bzw. an die Möbel. Diesen mechanischen Einwirkungen können die besten Bezüge nicht standhalten.

Elektrostatische Aufladung

siehe Reiter "Allgemein" - Abschnitt "Statische Aufladung".

Faltenbildung

siehe Abschnitt "Wellenbildung".

Farbabweichung

Zwischen dem Muster und dem gelieferten Produkt können Farbtoleranzen auftreten. Das gilt insbesondere für Möbelstücke aus Naturfasern und Leder. Eine absolute Farb- gleichheit lässt sich aus färbetechnischen Gründen nicht herstellen. Daher empfiehlt sich insbesondere bei Nachbestellungen im Einzelfall eine Abklärung nach Muster.

Farbmigration

Treffen helle Stoff- oder Lederbezügen mit Textilien aus dunklen, intensiven Farbtönen wie Dunkelrot, Blau, Schwarz aufeinander, kann es zu eine Farbmigration oder Farbwanderung kommen (siehe auch „Abfärbungen“). Dieses Phänomen ist auch aus der Bekleidungsindustrie bekannt. Bei Veloursledern sowie Microfasern kann es sich auch um leichte Schleifstaubrückstände handeln. Hier hilft es, die Rückstände mit einer Polsterdüse vorsichtig abzusaugen oder eine weiche Kleiderbürste zu verwenden.

Funktions- und Verwandlungsmöbel

Laut Stiftung Warentest handelt es sich bei Sitzmöbeln mit Zusatzfunktionen sowie Re- laxliegen immer um „Kompromissmöbel“. Das bedeutet, dass ein Schlafsofa kein voll- wertiger Bettersatz ist. Ruhe- oder TV-Ses- sel, Sofas mit abklappbaren Armlehnen oder höhenverstellbaren Kopfrollen benö- tigen einen gewissen Spielraum sowie Beschläge mit komplexen Verstellmechaniken. Damit diese Technik auf Dauer zuverlässig funktioniert, sollten Sie die Möbel sorgsam nutzen. Die ausziehbaren Teile von Ver- wandlungssofas und -liegen fassen Sie am besten gleichmäßig von beiden Seiten oder mittig an. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Beschläge durch einseitige Hand- habung verzogen oder beschädigt werden. Ausklappbare Fußteile sollten nicht als Sitz- platz genutzt werden. Gleiches gilt für Arm- lehnen und Armstützen. Die Belastbarkeit liegt hier üblicherweise bei 20 bis maximal 35 kg, während sie für die Sitzflächen in der Regel bei rund 110 bis maximal 120 kg liegt.

Geruch

siehe Reiter "Allgemein" - Abschnitt "Geruch".

Legere Polsterung

Hierbei handelt es sich um einen weichen, vorspannungslosen Polsteraufbau. Die gewünschte Faltenbildung der Bezüge gilt als warentypisch, die Abzeichnungen bei Steppmatten oder Kissen sind design- oder konstruktionsbedingt. Sitzmöbel, die über eine „besonders legere Polsterung“ verfügen, zeichnen sich durch eine superweiche Oberfläche aus. Bereits im Neuzustand können die Bezüge daher ein ausgeprägtes Wellenbild zeigen. Außerdem kann es durch den Gebrauch zu einer gewissen Wellen-, Mulden- oder Faltenbildung kommen, die je nach Alter der Möbel, Nutzungsintensität und Materialbeschaffenheit unterschiedlich stark ausfällt. Für eine gleichmäßige Optik sollten Sie daher alle Polsterteile gleichermaßen nutzen und nicht nur auf Ihrem „Lieblingsplatz“ sitzen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, aufgelegte und lose Sitz- sowie Rückenkissen gelegentlich aufzuschütteln, aufzuklopfen und glatt zu streichen. Auf diese Weise wird der sogenannte Kopfkissen- oder Federbetteffekt vermieden.

Aufklopfen und in Form bringen

Ihr Sofa hat eine lange Reise hinter sich. Bevor Sie es benutzen, rücken Sie bitte die Kissen zurecht. Es kann nötig sein, das Möbel nach der Ankunft in Ihrem Haus leicht zu modellieren, um das ursprüngliche Erscheinungsbild wiederherzustellen.
Eventuell auftretende Unregelmäßigkeiten (Falten, eingedrückte Stellen etc.) sind transportbedingt und verlieren sich im Laufe der Zeit von selbst. Zur Unterstützung und Beschleunigung bitten wir Sie, die Polsterungen und Bezüge vorsichtig mit der Hand zurecht zurichten.

Hierzu schütteln Sie die Kissen der Rückenlehne mit beiden Händen auf, indem Sie von innen nach außen über die Kissen streichen. Schütteln Sie das Rückenkissen mit einer Hand auf, mit der anderen halten Sie es an der Rückseite fest. Halten Sie mit einer Hand das eine Ende des Kissens fest und schütteln Sie es mit der anderen. Nach der Rückenlehne gehen Sie zu den zwei Armlehnen über, klopfen Sie gleichmäßig mit einer Bewegung von innen nach außen auf. Klopfen und richten Sie die Polstermöbel vor dem erstmaligen Gebrauch und in regelmäßigen Abständen.
Frau sitzt mit verschränkten Beinen auf einer grossen Wohnlandschaft in der Farbe grau

Lichtechtheit

Die Lichtechtheit gibt an, wie farbbeständig ein Stoff bei längerer Lichteinwirkung ist. Bedingt durch den hohen UV-Licht-Anteil des Sonnenlichts sind sichtbare Farbveränderungen bei Möbelstoffen nicht zu verhindern. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen: Kunstfasern sowie dunklere Töne besitzen höhere Lichtechtheiten als Naturfasern und helle, brillante Farben.
Tipp: Bei Südzimmern mit großen Fensterflächen sollten tagsüber Vorhänge und Jalousien geschlossen werden. Andernfalls können die Bezüge bereits nach wenigen Wochen Farbveränderungen an den beschienenen Stellen aufweisen.

Luftfeuchtigkeit

siehe Reiter "Allgemein" - Abschnitt "Luftfeuchtigkeit".

Pillingbildung (Knötchenbildung)

Bei einigen Bezugsstoffen können schon nach kurzem Gebrauch kleine Knötchen entstehen. Bei diesen sogenannten Pills handelt es sich um lose Partikel des verwendeten oder fremden Garns. Sie können mit einem speziellen Fusselrasierer entfernt werden, ohne dass der Stoff geschädigt wird. Weder die Pillingbildung noch die Entfernung der Knötchen wirken sich negativ auf die Haltbarkeit des Möbelstoffs aus.

Planungsware und Lieferung frei Haus

Für eine mangelfreie Montage ist es unerlässlich, dass der Bedarf korrekt ermittelt und das Aufmaß exakt vorgenommen wurde. Dies betrifft unter anderem auch die Maße der Zufahrt, des Aufzugs, der Etage sowie die Tür-, Treppen- und Gangbreiten.

Reibechtheit

Die Reibechtheit gibt an, wie widerstandsfähig die Farbe eines Möbelstoffes gegenüber dem Abreiben beziehungsweise Anfärben an anderen trockenen oder feuchten Textilien ist. Die Reibechtheit von helleren Stoffen ist in der Regel höher als die von dunklen. Mikrofaserstoffe in intensiven Farben können Restfasern aufweisen, die an Bekleidungsstoffen haften bleiben. Dadurch kann der Eindruck einer Verfärbung entstehen, tatsächlich handelt es sich jedoch um Schleifstaubrückstände. Um diese zu entfernen, geben Sie die Kleidung einfach in die Waschmaschine. Die Bezüge von Sitzmöbeln sollten Sie ausschließlich mit destilliertem Wasser und Neutralseife reinigen. Reiben Sie dazu ohne viel Druck mit einem weißen, weichen, sauberen Tuch großflächig von Naht zu Naht. Das Ausreiben einzelner Stellen sollte vermieden werden, da dies Farbabrieb und Ränder zur Folge haben kann. Verwenden Sie zudem keine Microfasertücher oder Dampfreiniger. Bevor Sie mit der Reinigung beginnen, ist es ratsam, die Herstelleranweisung zu lesen und an einer verdeckten Stelle eine Probereinigung durchzuführen.

Sitzhärteunterschiede

Der Sitzkomfort innerhalb einer Polstergruppe kann unterschiedlich ausfallen. Der Grund: Es ist konstruktiv und formbedingt nicht möglich, jedes Element mit der gleichen Unterfederung auszustatten. Dies ist zum Beispiel bei Eck- und Verwandlungselementen, Anstellhockern, unterschiedlichen geometrischen Grundformen oder Abschlusselementen der Fall. Darüber hinaus kann der Eindruck unterschiedlicher Sitzhärten entstehen, obwohl die gleichen Polsterungen verwendet wurden. Denn Schaumstoff kann innerhalb seines Raumgewichtes technisch bedingte Toleranzen von plus/minus 15 % aufweisen.
Nahaufnahme Sofa grau

Straffe Polsterung

Stil-Sitzmöbel, Stühle und Bänke werden überwiegend straff gepolstert. Hierfür muss der Bezug produktionsbedingt an den Polsterecken in Falten gelegt werden. Je nach Elastizität und Dicke des Bezugsstoffes erscheinen dadurch
größere oder kleinere Falten, die jedoch keinen Qualitätsmangel darstellen.

Toleranzen

Fertigungstechnische Toleranzen sind in der industriellen Serienproduktion von Möbeln unvermeidbar. Sofern die Abweichung (Toleranz) bei Farbe, Struktur und Maßen innerhalb der nationalen und internationalen Norm und im unerheblichen Bereich liegt, handelt es sich nicht um einen Sachmangel.

Wellenbildung

Wenn Sie Sitzmöbel „einsitzen“, kann sich die Sitzhärte ungleichmäßig verändern. Sie wird je nach Art und Dauer der Benutzung weicher. Dies ist ein normaler Prozess, den jede Polsterung durchläuft. Für eine möglichst gleichmäßige Sitzhärte ist es wichtig, die Sitzpositionen von Zeit zu Zeit zu ändern. Andernfalls kann es zu einseitiger Mulden- und Faltenbildung („Lieblingsplatz“) kommen. Dabei gilt: Je dünner das Bezugsmaterial und je größer die verpolsterte Fläche, umso größer ist die Neigung zur Falten- und Muldenbildung. Begünstigt wird diese Entwicklung dadurch, dass sich Stoff und Leder durch Körperwärme, -feuchtigkeit und -gewicht mehr oder minder dehnen und dadurch Wellen bilden. Diese optische Veränderung hat jedoch auf Gebrauch, Funktion und Lebensdauer keinen Einfluss und stellt keinen Sachmangel dar. Als Richtwert einer zulässigen Wellenbildung kann im Normalfall folgende Bewertung zugrunde gelegt werden: Auf eine normale Sitzbreite von ca. 70 cm (von Naht zu Naht) bezogen darf beim Zusammenstreichen des Bezuges zur Mitte hin die dabei entstehende Welle nicht höher als 2 cm sein. Bei einer aus Designgründen betonten Wellenbildung kann dieser Wert überschritten werden. Solange eine im Gebrauch entstandene Wellenbildung glattgestrichen werden kann, ist dies als normal anzusehen.

Hinweise zur Benutzung Ihrer Polstermöbel

  • Setzen Sie sich nicht auf Rücken- und Armlehnen bzw. Fuß- und Funktionsteile. Lassen Sie sich nicht in das Polstermöbel hineinfallen und achten Sie darauf, dass niemand darauf herumspringt.
  • Die Sitzhärte kann sich im Laufe der Zeit verändern. Dies ist ein normaler Prozess, da sich die Polsterung an den Körper anpasst. Ein Variieren des Sitzplatzes ist von Vorteil.
  • Gestatten Sie nicht, Kindern mit den mechanischen Sesseln und Funktionen zu spielen oder diese zu benutzen. Diese dürfen erst dann betätigt werden, sobald eine Person korrekt auf dem Polstermöbel Platz genommen hat.

Bestimmungsgemäße Verwendung

Stellen Sie sicher, dass Ihre Möbel nur für den allgemeinen Wohnbereich verwendet werden. Sie eignen sich nicht für den Objekt- oder Außenbereich.

Wichtige Reinigungs- und Pflegeanweisungen für Bezugsmaterialien

Die Unterhaltspflege von Möbelbezugstoffen ist gleichzusetzen mit der täglichen Körperpflege des Menschen. Verschmutzungen wie Hausstaub, Krümel oder Fusseln saugen Sie einfach mit einem normalen Haushaltsstaubsauger ab.
Stellen Sie hierfür eine geringe Saugleistung ein und verwenden Sie eine Polsterdüse. Anschließend bürsten Sie die Oberfläche mit einer weichen Bürste ab (z. B. einer Kleiderbürste).

Bei Velours- und Flachgewebe sollten Sie unbedingt eine Düse mit weichen Borsten verwenden und in Strichrichtung arbeiten. Darüber hinaus empfiehlt es sich, den Bezug ab und zu mit einem feuchten Ledertuch abzuwischen. Die Feuchtigkeit hält die Fasern elastisch und wirkt sich so positiv auf deren Langlebigkeit aus. Flecken entfernt man am besten sofort, wenn sie entstanden sind. Damit verschüttete Flüssigkeiten gar nicht erst in das Gewebe ein- dringen können, sollten Sie die Stelle sofort mit einem saugfähigen Küchenpapier oder Tuch abtupfen – nicht reiben!

Viele Stoffe unserer Kollektionen sind durch ein spezielles Verfahren fleckgeschützt. Das bedeutet: Flüssigkeiten dringen nicht sofort in das Gewebe ein, sondern lassen sich meist mithilfe eines saugfähigen Tuchs oder Papiers beseitigen. Sie sollten jedoch die jeweilige Herstelleranweisung beachten. Dampfreiniger dürfen auf keinen Fall genutzt werden.
Sofa reinigen mit Putztuch

Möbelstoffe und Eigenschaften

Der Preis eines Stoffes sagt nicht zwangsläufig etwas über seine Robustheit und Langlebigkeit aus. Er kann aber Ausdruck anderer Qualitätskriterien sein, wie der Exklusivität und Eleganz der verwendeten Materialien (Seide), der Raffinesse des Druck- oder Webverfahrens, des hohen ästhetischen Wertes oder der extremen Feinheit. Polstermöbel werden im Durchschnitt vier Stunden pro Tag benutzt. Legt man pro Woche nur sechs Tage zugrunde, ergibt sich pro Jahr eine Sitzdauer von 1.248 Stunden. Während dieser Zeit müssen Polstermöbel hohe Gewichtsbelastungen, Scheuerbewegungen und andere Einflüsse wie Licht, Wärme, Staub aushalten – möglichst ohne dass sie dabei ihre Funktions- und Gebrauchstauglichkeit einbüßen.

Wie lange Sie sich an Ihren Möbeln erfreuen können, hängt von verschiedenen Aspekten ab. Hierzu zählen die Qualität der verwendeten Materialien, die Intensität der Nutzung, ob der Stoff häufig Tabakrauch, Schweiß oder sonstigen Körperabsonderungen ausgesetzt ist und wie regelmäßig Sie die Bezüge pflegen.

Hinweis: Wer auch daheim gerne Jeans trägt, sollte wissen, dass der grobe Stoff mit den derben Nähten feingewebten Polstermöbelbezügen zusetzen und auf diese abfärben kann. Letzteres gilt auch für Textilien, die nicht farbecht sind. Haustiere mit scharfen Krallen sollten ebenfalls von Polstermöbeln ferngehalten werden.
Nahaufnahme verschiedener Ledermuster

Stoffe: Reinigung und Pflege

Für einige besonders hochwertige Materialien unserer angebotenen Stoffkollektionen sind spezielle Pflegeanleitungen zu berücksichtigen. Bitte bewahren Sie die Anleitung zusammen mit diesem Möbelpass und dem Kaufvertrag auf. Die meisten Möbelstoffe können chemisch gereinigt werden. Vorab sollten Sie immer die vom Hersteller empfohlene Anleitung lesen! Sie können auch ein wenig Trockenshampoo auf einen ausgedrückten Schwamm aufsprühen und damit vorsichtig den Bezug einreiben. Bei Velours bürsten Sie zum Schluss die Oberfläche in Strichrichtung mit einer weichen Bürste. Bei waschbaren Stoffen sollten Sie nur flüssige Feinwaschmittel (pH-neutral, alkalifrei, parfümfrei, ohne Ölanteile) oder flüssige Neutralseife ohne Bleichmittel verwenden. Kissenbezüge können üblicherweise in der Maschine gereinigt werden. Vor dem Waschen sollten sie allerdings auf die linke Seite gedreht und der Reißverschluss geschlossen werden. Die Bezüge dürfen nicht geschleudert und nicht in den Trockner gegeben werden. Am besten sollten Sie die Bezüge noch leicht feucht wieder aufziehen. Dies gilt vor allem für Bezüge mit Baumwollanteil, die trotz Vorwäsche immer noch 2 bis 3 % einlaufen. In feuchtem Zustand lassen sie sich beim Aufziehen leichter dehnen. Die Fleckenentfernung sollten Sie einem Reinigungsfachmann überlassen.
Lösungsmittel wie Waschbenzin, Spiritus oder handelsübliche Fleckenwasser sind bei Microfasern nicht anwendbar. Sollten feuergefährliche Mittel zum Einsatz kommen, ist eine ausreichende Belüftung unabdingbar. Des Weiteren gilt: kein offenes Feuer!

Lederarten und Eigenschaften

Leder: Naturmerkmale
Leder weist stets eine Vielzahl an Natur- merkmalen auf. So hinterlassen die norma- len Abläufe im Leben der Tiere zahlreiche Spuren im Leder. Im Folgenden erhalten Sie weitergehende Informationen darüber, was als normales Naturmerkmal anzusehen ist und was fälschlicherweise verarbeitet wurde und somit einen Reklamationsgrund darstellt. Bei der Beurteilung spielt es unter anderem eine Rolle, an welcher Stelle sich das Naturmerkmal befindet. Der Fachmann unterscheidet dabei zwischen
Sitz, Rücken, Armteil und Korpus. Wenn in den nachfolgenden Beispielen der Begriff „bedingt“ fällt, bedeutet dies, dass je nach Größe und Platzierung der Naturmerkmale im Einzelfall nur durch einen Fachmann zu entscheiden ist, ob es sich um ein nicht zulässiges Naturmerkmal handelt. In besonders schwierigen Fällen muss ein an- erkannter Gutachter einer Industrie- und Handelskammer hinzugezogen werden.

Leder: Reinigung und Pflege
Damit Polstermöbel aus Leder lange Zeit schön bleiben, sollten sie regelmäßig gereinigt und gepflegt werden. Die Lederpflege ist in der Regel nicht aufwendig. Für die regelmäßige Reinigung genügt es, die Oberflächen vorsichtig abzusaugen und gelegentlich mit einem feuchten Tuch abzuwischen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, das Leder je nach Typ und Nutzung rund ein- bis zweimal pro Jahr mit speziellen Reinigungsprodukten zu säubern sowie einem geeigneten Pflegemittel zu behandeln. Reinigen Sie immer größere Abschnitte, von Naht zu Naht. Idealerweise führen Sie diese Behandlung vor und nach der Heizperiode durch. Verwenden Sie keinesfalls Mittel, die für Ledermöbel nicht vorgesehen sind, etwa Schuhcreme, Bohnerwachs oder Kosmetik. Beanspruchte Stellen auf Bezügen aus Nubukledern können mit einer weichen Bürste sowie einem Nubuk-, Pad- oder Schaumstoffschwamm wieder aufgeraut werden. Bei der Lederpflege sollte stets daran gedacht werden, dass starke Licht- und Sonneneinwirkung sowie Heizkörper dazu bei- tragen können, dass das Leder mit der Zeit austrocknet und porös wird. Es empfiehlt sich daher, auf eine ausreichende Beschattung zu achten sowie gegebenenfalls Luftbefeuchter aufzustellen (Für Stuhl- und Polstermöbelgestelle gilt die Gebrauchs- und Pflegeanweisung der Warengruppe „Speise-, Wohn- und Schlafraummöbel“).

Leder: Fleckenentfernung
Flecken auf Ledermöbel sollten niemals mit Lösungsmitteln (z. B. Fleckenentferner, Terpentin, Benzin) behandelt werden. Auch vom starken Reiben der entsprechenden Stelle ist abzuraten. Flecken, die durch Flüssigkeiten und Speisen entstehen, sollten nach Möglichkeit direkt mit einem saugfähigen Tuch abgenommen werden. Handelt es sich um Fettflecken auf naturbelassenem Leder, kann es vorteilhafter sein, das Leder nicht zu behandeln. Denn in der Regel ziehen Fettflecken in das Material ein und sind nach einigen Wochen nicht mehr sichtbar. Sofern Restflecken bestehen bleiben, können diese mithilfe eines Lederreinigers nachbearbeitet werden. Je nach Art des Leders kann dieses auch später noch mit einem dafür vorgesehenen Imprägnierspray nachbehandelt werden. Beachten Sie für konkrete Reinigungshinweise stets die Herstellerangaben.
Nahaufnahme Leder

Die häufigsten Auffälligkeiten bei Leder

  • normale Faltenbildung nach Gebrauch
  • Farbabrieb durch Gebrauch
  • Operationsnarben dürfen bedingt verarbeitet werden
  • Farbabrieb durch Kopffett
  • Farbunterschied etwas zu stark
  • Pigmentstörungen dürfen verarbeitet werden
  • Zeckenstiche dürfen verarbeitet werden
  • Mastfalten dürfen verarbeitet werden
  • Aufbrechen der Oberfläche bei gedecktem Leder durch mangelnde Pflege
Die „Stiftung Warentest“ beschreibt die Eigenschaften der verschiedenen Lederarten in ihrem Buch „Möbel kaufen“, Ausgabe 2009, wie folgt:

Anilinleder, naturbelassenes Leder
:
  • Eigenschaften: weich, warm, edel, anschmiegsam, atmungsaktiv, nimmt Körperwärme sehr schnell an, höchste Qualität.
  • Empfindlichkeit: Bleicht leichter aus, ist anfälliger für Verschmutzungen und Austrocknen; kann im Lauf der Jahre „speckig“ werden und eine Patina bekommen.
  • Pflegeaufwand: regelmäßig pflegen (etwa zweimal pro Jahr).
  • Geeignet für: Lederkenner und -liebhaber bei sorgsamer Nutzung.
Leicht pigmentiertes Leder, Semi-Anilinleder
  • Eigenschaften: weniger atmungsaktiv als naturbelassenes Leder, anpassungsfähig an Körper- und Raumtemperatur.
  • Empfindlichkeit: Bleicht nicht so schnell aus, ist reibechter und etwas weniger empfindlich als naturbelassenes Leder.
  • Pflegeaufwand: relativ pflegeleicht (etwa ein- bis zweimal pro Jahr pflegen).
  • Geeignet für: normale Nutzung.
Pigmentiertes Leder und gedecktes Spaltleder
  • Eigenschaften: weniger atmungsaktiv, erwärmt sich langsamer, wirkt etwas „kühl“, weniger anschmiegsam und weich.
  • Empfindlichkeit: weniger empfindlich.
  • Pflegeaufwand: gering (feucht abwischen, etwa einmal pro Jahr pflegen).
  • Geeignet für: intensiven Gebrauch; bei sachgemäßer Nutzung robust und unempfindlich, dafür geringere Komforteigenschaften.
Nubuk- /Rauleder
  • Eigenschaften: weich, warm, an- schmiegsam, nimmt Körperwärme schnell an.
  • Empfindlichkeit: bleicht aus und ist empfindlich.
  • Pflegeaufwand: regelmäßig pflegen (zwei- bis dreimal pro Jahr).
  • Geeignet für: Lederkenner und -liebhaber bei sorgsamer Nutzung.
Spaltvelours
  • Eigenschaften: kaum atmungsaktiv (vor allem gedecktes Leder), geringste Qualität.
  • Empfindlichkeit: nicht sehr reißfest, kaum Temperaturausgleich, geringer Komfort.
  • Pflegeaufwand: hoch.
  • Nicht geeignet für: Gebrauchsflächen; Spaltleder auf Spannteilen oder im Korpusbereich muss deutlich als solches gekennzeichnet sein.

Matratzen

Gebrauch, Reinigung und Pflege
Für die Reinigung von Matratzen sollten stets die genauen Pflegeanweisungen auf dem Etikett sowie im Produktpass zurate gezogen werden. Festbezogene Matratzen werden üblicherweise entweder mit einer trockenen, weichen Bürste abgebürstet oder mit einem feuchten Tuch sowie gegebenenfalls mit etwas Spülmittel gereinigt. Abnehmbare Bezüge können häufig bis 60° C mit etwas Feinwaschmittel gewaschen werden, dürfen aber in der Regel nicht im Trockner getrocknet werden. Waschbare oder anderweitig reinigungsfähige Bezüge, die nicht in die Waschmaschine passen, sollten in einem Fachbetrieb gereinigt werden.

Im Neuzustand werden Matratzen mit einer Minus-Toleranz von 2-4 cm zum Nennmaß des Bettes geliefert. Mögliche transportbedingte Abweichungen verschwinden meist nach kurzer Nutzungsdauer. Auch die unbedenklichen, materialspezifischen Emissionen verflüchtigen sich während des Gebrauchs.

Der Gebrauchsnutzen und die Dauerelastizität der handelsüblichen Bettsysteme und Matratzenkerne ist abhängig von der Unterfederung, der Konstitution und den Schlafgewohnheiten des Nutzers (Prüfverfahren DIN EN 1957). Es ist normal, dass sich die Materialien in der Einliegephase dem Körper anpassen, zum Beispiel im Hüftbereich. Durch Verdichtungen des Polstermaterials können Mulden mit einer Höhe von ca. 2 cm entstehen. Dies stellt keinen Sachmangel dar, da die Matratze nach wie vor eine ergonomische Unterstützung während des Schlafes gewährleistet. Einige Modelle sollten regelmäßig gewendet werden, beispielsweise beim Wäschewechsel, sodass keine Kuhlen entstehen. Für andere Ausführungen wie Matratzen mit Liegezonen können andere Empfehlungen gelten. Diese finden Sie in den Produktinformationen des Herstellers. Beachten Sie, dass Griffe an den Matratzen als Wendehilfe dienen und nicht als Tragegriffe gedacht sind. Für die ergonomische Wirkung der Matratze sollte eine geeignete Unterfederung gewählt werden, etwa in Form eines Lattenrostes.

In gut belüfteten Schlafräumen sollte die Luftfeuchtigkeit bei maximal 60 % liegen, da sonst Stockflecken und Schimmelpilze entstehen können. Davon können insbesondere Betten mit Bettkästen betroffen sein. Nach acht bis zehn Jahren sollten Matratzen aus hygienischen Gründen erneuert werden.
Familie liegt gemeinsam in einem Bett

Boxspring-Matratzensysteme

Die Bezeichnung „Boxspring“ bedeutet übersetzt so viel wie „gefederte Box“. Der Unterbau von Boxspringbetten besteht aus einer Box, auf der meist zwei übereinander- liegende Matratzensysteme aufliegen. Darauf kann wahlweise ein zusätzlicher „Topper“ gelegt werden. Es handelt sich hierbei um eine zusätzliche Komfortauflage, die sich für unterschiedliche Matratzensysteme eignet. Boxspringbetten zeichnen sich dadurch aus, dass sie durch den höheren Matratzenaufbau die Stützebene, Dämpfungsebene und Druckverteilung abhängig von Person, Gewicht und Größe optimieren können. Aufgrund der punktelastischen Wirkung werden Boxspringsysteme in der Eingewöhnungszeit oftmals als weicher empfunden als herkömmliche Kombinationen aus Lattenrost und Matratze. Daher braucht der Körper meist eine gewisse Zeit, um sich an den neuen Schlafkomfort zu gewöhnen. Oftmals wird für Boxspringbetten eine durchgehende Matratze bevorzugt, um die ungeliebte Besucherritze zu vermeiden. Allerdings ist es empfehlenswert, zwei einzelne Matratzenkerne zu wählen, die mit einem durchgehenden Matratzenbezug verbunden werden. Der Grund: Einzelne Matratzen lassen sich nicht nur leichter transportieren, sondern auch der jeweilige Härtegrad lässt sich bei Einzelmatratzen optimal auf Größe und Gewicht des Benutzers abstimmen. Wird über die Matratzen ein Topper gelegt, passt er sich nach kurzer Zeit den individuellen Liegegewohnheiten an. Diese Anpassung ist ein gewollter Effekt und stellt daher keinen Grund zur Beanstandung dar.
Matratze